Additive Fertigung im Bereich Interior-Design

IKV fertigt Prototypen für eine Design-Show am Royal College of Art, London.

Für sein Abschlussprojekt "Flexible Sitzplätze im öffentlichen Raum" wollte Möbel-Designer Frederic Rätsch den ersten flexiblen Freischwinger mit Vorteilen beim Sitzen und Stapeln gestalten. Der Stuhl ist für Cafés, Restaurants, Kantinen, Museen, Bibliotheken, Universitäten und andere öffentliche Räume bestimmt.

Werkstoffauswahl mit dem Projektpartner DuPont

Bei der Werkstoffauswahl bezog Rätsch den Materialhersteller DuPont mit ein und entschied sich für Crastin® PBT und das Hytrel®, beides Produkte des Unternehmens. Das starke und harte Crastin® PBT sorgt für die benötigte strukturelle Festigkeit. Für die Flexibilität verwendete er das thermoplastische Elastomer Hytrel®, das zudem eine angenehme Haptik der Oberfläche erzeugt.

Andreas Zöller, DuPont Marketing Leader, sagte: "Es war eine fantastische Reise, unsere Weltklasse-Anwendungsentwicklungsmöglichkeiten in diesem Projekt umzusetzen. Das tiefgreifende Verständnis der materiellen Eigenschaften und die funktionalen und ästhetischen Designkonzepte möglichst optimal zusammenzubringen war äußerst spannend und hat uns ermöglicht, Grenzen in unseren Köpfen zu verschieben."

Der Designprozess wurde durch einen ständigen Austausch zwischen Computer und Modell- bzw. Prototypenbau bestimmt. CAD-Modelle wurden als Werkzeug verwendet, um den Prozess aufzuzeichnen und die Stapelbarkeit und  die Nutzung des Stuhls zu testen.

Für die Herstellung des Prototypen kam schließlich das IKV als Projektpartner hinzu.

Im Labor für die Additive Fertigung wurde ein kompletter Prototyp aus Hytrel® für die Sitzschale gefertigt, um die beabsichtigte Flexibilität zu repräsentieren. Nicolai Lammert vom Institut sagt dazu: "Das IKV ist glücklich, mit seinem Wissen und mit seinem großen 3D-Druck-Assets in der Fused Filament Fabrication (FFF) zum Erfolg beigetragen zu haben. Mit dieser vielversprechenden Technologie die Herstellung eines fullsize 3D-Druck-Sessels umzusetzen, war eine Herausforderung, nicht zuletzt aufgrund der Größe des Produkts, der Verwendung eines neuen Materials und der zeitlichen Einschränkungen. Es gab keinen Raum für Produktionswiederholungen, aber die neuen Filamente zeigten einen geringen Verzug und waren im Druckprozess einfach zu verarbeiten."

Ansprechpartner am IKV

Nicolai Lammert, M.Sc.
Tel. +49 241 80-28321
E-Mail: nicolai.lammert@ikv.rwth-aachen.de