Das IKV-Spin-off OSPHIM ging Ende 2023 nach Förderzusage durch das EXIST-Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) an den Start und ist Teil des RWTH Incubation und High-Tech.NRW Programms. Zusätzliche Förderung sicherte sich das Start-up durch seinen Sieg beim RWTH Innovation Award im Januar 2024 und seine Teilnahme an der RICE Business Plan Competition in Houston, Texas USA. Neben “best 60sec pitch” in der Gruppe „Digital Enterprise“ und der „best company showcase“ gewann OSPHIM den mit 200.000 USD dotieren Goose Investment Price ein. Dies ist jedoch nur der Startpunkt!
OSPHIM steht kurz für „Optimized Systems for Plastics and High-Performance Intelligent Manufacturing“. OSPHIM entwickelt eine digitale, KI-gestützte Plattform, um Spritzgießprozesse schneller und kostengünstiger bei hoher Bauteilqualität umzusetzen. Im ersten Anwendungsfall konzentriert sich OSPHIM auf die automatische Auswahl optimaler Einstellparameter bei der Spritzgießprozesseinrichtung. Die Technologie konnte eine mehr als 70 %ige Zeitersparnis bei der Ersteinrichtung der Spritzgießprozesse demonstrieren und basiert auf IKV-Forschung zum Thema.
Die Daten, die das System nutzt, stammen von Spritzgießmaschinen, aber auch Peripheriegeräten wie Temperieraggregaten, Trocknern, Kameras u. v. m. Die Infrastruktur zur Datenerfassung in der Produktion ermöglicht es den Nutzern, ihre netzwerkfähigen Anlagen selbstständig und ohne Vorwissen an die Plattform anzubinden. OSPHIM realisiert dies über eine ergonomische, intuitive Plattform, mit der die Nutzer interagieren. Für ältere Schnittstellen stellt OSPHIM ein Edge Device, OSPHIM-BOX, zur Verfügung, wodurch auch nicht-netzwerkfähige Komponenten integriert werden können.
Basierend auf der Dateneinbindung bietet die Plattform eine umfassende Analyse der Prozessdaten und liefert damit wertvolle Einblicke in die Produktionsabläufe. Standardisierte Services unterstützen die Anwender und verarbeiten die erfassten Daten, sodass automatisch geeignete Einstellparameterkombinationen für die Prozesseinrichtung ermittelt werden können. Dabei setzt OSPHIM auf Machine-Learning Methoden mit eigens entwickelten Algorithmen, um Daten verschiedenen Ursprungs für eine effiziente und datengetriebene Modellbildung zu verwenden. Qualitätsdaten können automatisch erfasst, manuell ergänzt oder aus externen Quellen importiert werden, um historische Daten für die Optimierung zu nutzen. Hierdurch kann der Aufwand für die Neu-Datenerfassung signifikant reduziert werden.
Während der Serienproduktion überwachen die von OSPHIM entwickelten Algorithmen kontinuierlich die Prozessparameter und deren Schwankungen. Mitarbeiter erhalten in Echtzeit Einschätzungen zum Zustand des Prozesses und können bei Qualitätsproblemen korrigierend eingreifen, um Ausschuss zu minimieren. Mit OSPHIM verknüpfen seine Gründer erfolgreich die Ergebnisse jahrelanger Forschung mit praxisnaher Anwendung. Die IKV-Expertise zu diesem Thema bringen Yannik Lockner und Mauritius Schmitz in das vierköpfige Gründerteam ein, das durch die Wirtschaftsingenieurin Louisa Desel und den Maschinenbauer Jakob Pesch ergänzt wird.
Nicht nur auf der Hannover-Messe oder der Kuteno machte das junge Unternehmen von sich Reden. Bereits in der Industrieausstellung des 32. Internationalen Kolloquium Kunststofftechnik des IKV und anlässlich der Eröffnung des Plastics Innovation Centres PIC 4.0 stellte es sich der Fachöffentlichkeit vor. Der jüngste transatlantische Höhepunkt war die Teilnahme an der NPE Plastics Show 2024 in Orlando, Florida, USA im Mai 2024. Weitere Gelegenheiten die Gründer von OSPHIM kennenzulernen bieten sich auf dem RWTH Incubation Demo Day am 27. Mai 2024 in Aachen und am High-Tech.NRW Demo Day bei Wilo in Dortmund am 6. Juni 2024. Außerdem wird OSPHIM bei der FAKUMA 2024 im Herbst dieses Jahres ausstellen.
Kontakt
Louisa Desel
Co-Founder & CEO/CFO
louisa.desel@osphim.com