Hartwig Meier mit Georg-Menges-Preis 2016 ausgezeichnet

Das 28. Internationale Kolloquium Kunststofftechnik des IKV besuchten 825 Kunststoffexperten aus 24 Nationen. Im Rahmen der Eröffnung des Kolloquiums verliehen der Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, PlasticsEurope Deutschland und die Fördervereinigung des Instituts für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen zum zehnten Mal den Georg-Menges-Preis.

v.l.n.r.: Laudator Dr. Peter Orth, Preisträger Dipl.-Ing. Hartwig Meier, Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann und Dr.-Ing. Herbert Müller, Vorstandsvorsitzender der IKV-Fördervereinigung (Foto: Fröls/IKV)

Das 28. Internationale Kolloquium Kunststofftechnik des IKV besuchten 825 Kunststoffexperten aus 24 Nationen. Im Rahmen der Eröffnung des Kolloquiums verliehen der Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, PlasticsEurope Deutschland und die Fördervereinigung des Instituts für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen zum zehnten Mal den Georg-Menges-Preis.

Im Beisein des Namensgebers des Preises Professor em. Georg Menges wurde der Georg-Menges-Preis 2016 an Dipl.-Ing. Hartwig Meier, Leiter für Produkt- und Anwendungstechnik bei Lanxess Deutschland, verliehen. Der Preis, bestehend aus einer Nachbildung eines 1899 in Wetzlar von Hand gefertigten monokularen Leitz-Mikroskops, wird seit 1999 von IKV, VDMA und PlasticsEurope verliehen.

Der Georg-Menges-Preis ist eine Auszeichnung für herausragende anwendungsnahe Forschungs- und Ingenieurleistungen auf dem Gebiet der Kunststoffverarbeitung während der letzten Dekade, erwachsen aus der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Er will zum Dialog und zur Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschungseinrichtungen ermutigen und fördert ein kommunikations- und kooperationsfreundliches Klima zwischen diesen Institutionen. Vor diesem Hintergrund zeichnete die Jury Hartwig Meier mit dem diesjährigen Georg-Menges-Preis aus.

Nach einem Studium des Maschinenbaus mit dem Schwerpunkt Kunststofftechnik in Paderborn trat Hartwig Meier 1980 in die Anwendungstechnik des Geschäftsbereichs Kunststoffe der Bayer AG ein. In der Abteilung Konstruktion, Formteilprüfung und CAE (KFC) hatte er über mehr als 20 Jahre verschiedenste Aufgaben und Funktionen. Mit Ausgründung der Lanxess AG übernahm er die weltweite Verantwortung für die Produkt- und Anwendungsentwicklung der Business Unit High Performance Materials in Dormagen.

Die Laudatio auf Hartwig Meier hielt Dr. Peter Orth, langjähriger Vorsitzender von Plastics Europe und Weggefährte des Preisträgers. Er bezeichnet Meier treffend als „Anwendungstechniker“: Er sei Koordinator an der Schnittstelle zum Kunden, insbesondere zur Automobilindustrie. Folgerichtig war er maßgeblich an der Entwicklung innovativer Lösungen aus Kunststoff beteiligt, so von Motorraumteilen aus Polyamid, wie beispielsweise des Ansaugkrümmers oder von Strukturbauteilen aus einem Polyamid/Stahl-Hybridsystem, des sogenannten Frontends. Beide Systeme sind in heutigen Automobilen allgegenwärtig. Früh erkannte Meier den Nutzen der Simulation zur Berechnung von Spritzgieß-Bauteilen und -Prozessen und machte diese zum Treiber der genannten Entwicklungen.

Hartwig Meier ist ein unermüdlicher Akteur in regionalen Netzwerken: Er engagiert sich seit 2006 im Industrial Advisory Board des Aachener Exzellenzclusters „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ sowie im Exzellenzcluster „MERGE“ der TU Chemnitz seit dessen Einrichtung 2012; er ist Mitglied im Beirat des Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen seiner Heimatuniversität Paderborn sowie des VDI-Fachbeirats Kunststofftechnik. Des Weiteren ist er Mitglied im Vorstand von PlasticsEurope Deutschland und Vorsitzender des Vorstands von Kunststoffland NRW. Insbesondere in den letztgenannten Funktionen agiert er als Stimme der Kunststoffe und der Kunststoffwirtschaft in der Öffentlichkeit und ist gefragter Gesprächspartner der Politik – vor allem in Nordrhein-Westfalen.

Peter Orth kommt in seiner Laudatio zu diesem Schluss: „Das Ergebnis dieser vielfältigen Aktivitäten ist ein außerordentlich innovationsfreundliches Klima im eigenen Hause und in der Kooperation mit den Hochschulen, ein Klima der Offenheit und des Respekts, der Aufmerksamkeit und der Kreativität. Hartwig Meier gestaltet ein Arbeitsumfeld, in dem auch unter bisweilen schwierigen Rahmenbedingungen Zuverlässigkeit und Kontinuität gelten und in dem Forscher und Entwickler die Unterstützung, die Anerkennung und Ermutigung erfahren, die zur Entstehung und Reifung neuer Gedanken und zu deren wirtschaftlicher Verwertung unerlässlich sind.“

In seiner Dankesrede bringt es Meier auf den Punkt: „Es hat mich schon immer fasziniert, das, was in Wissenschaft und Forschung entsteht, in der Produktion nutzbar zu machen“, sagte er.