Komplette Produktionskette für Face-Shields aufgebaut

Innerhalb kürzester Zeit wurde am IKV eine komplette Produktionskette von Face-Shields aufgebaut, die kostenlos an Krankenhäuser, Altenheime, Arztpraxen und andere medizinische Einrichtungen verteilt wurden.

Bis Ende April wurden am IKV bereits 10.000 Faceshields gefertigt und an medizinisches Versorgungspersonal ausgegeben. | Bild: IKV

Gemeinsam mit einer Vielzahl von Sponsoren* aus dem IKV-Netzwerk unterstützt das IKV  das medizinische Personal mit Visieren, die auf dem Markt zeitweise nicht erhältlich sind. Damit leistet das IKV nicht nur einen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise, sondern sammelt auch viele wertvolle praktische Erfahrungen beim kurzfristigen Aufbau einer Produktion.

Ende April waren in Summe 10.000 Exemplare der Face-Shields fertiggestellt. Zu Beginn wurde die additive Fertigung genutzt, um Prototypen und Design-Varianten für klinische Tests herzustellen, aber schnell konnte innerhalb weniger Tage auf die Produktion der Bauteile im Spritzgießverfahren umgestiegen werden – dank eigener CNC-Fräse zur Fertigung der Werkzeugeinsätze. Das Bauteilkonzept basiert auf einer Open-Source-Lösung für den 3D-Druck, es wurde jedoch für die Spritzgießfertigung angepasst: Der Werkzeugeinsatz für eine vorhandene Wechselform wurde entsprechend des gegebenen Bauraums, der möglichen Auswerferpositionen und der Temperierkanäle konfiguriert. Dabei wurde die Open-Source-Lösung auch um Anbindungspunkte für einen 3-Punkt-Kopfriemen und einen Befestigungshaken für einen sichereren Halt stabilerer Visierscheiben ergänzt. Parallel wurde eine Extrusionsmaschine für die Folienproduktion umgerüstet, da auch die Folien für die Schutzschilde am Markt temporär nicht mehr erhältlich waren.

Die große Bandbreite der Forschung am IKV und die exzellente Vernetzung in die Industrie machten es möglich, eine Produktion in diesem Maße zu entwickeln und aufzubauen. Ein großes Dankeschön gilt dem Engagement und der Flexibilität unserer Mitarbeiter und Studierenden, die unermüdlich im Schichtbetrieb in den Technika aktiv waren.

*Wir danken den Unternehmen Sabic, Covestro, Albis, A.Schulmann/LyondellBasell und Reifenhäuser für das Zurverfügungstellen von Material bzw. unseren Forschungspartnern Arburg, Demag, Reifenhäuser und Yizumi für die Nutzung der entsprechenden Anlagentechnik.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt

Dipl.-Ing. Mauritius Schmitz
Tel.: +49 241 80-93881
mauritius.schmitz@ikv.rwth-aachen.de