Wittmann Robot Systeme übergibt neuen Servoroboter an das IKV

Das IKV untersucht eine innovative variotherme Temperierung mit flexiblen Handling-Robotern des deutschen Systemlieferanten Wittmann Robot Systeme GmbH.

Neuer Roboter der Wittmann Robot Systeme GmbH mit Induktor zur variothermen Temperierung | Bild IKV / Fröls

Aachen, im November 2015 – Der deutsche Systemlieferant Wittmann Robot Systeme GmbH übergibt dem Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen einen neuen Handling-Roboter. Mit dem neuen Roboter untersuchen die IKV-Forscher, wie sich die Oberflächengüte thermoplastischer Bauteile mithilfe neuartiger variothermer Temperierverfahren gezielt verbessern lässt.

Der universelle Roboter vom Typ W822 lässt sich flexibel für verschiedene Aufgaben in Produktion und Forschung einsetzen. Durch seine bewegliche Entformachse ist der Roboter sehr kompakt und eignet sich daher optimal für den Einsatz im Spritzgießtechnikum des IKV.

Der Roboter wird hauptsächlich zur Erforschung innovativer variothermer Temperierverfahren im Spritzgießen eingesetzt. Dazu werden externe Zusatzheizungen, wie Induktoren oder Laserscanner, mit dem Roboter vor der Kavität des Spritzgießwerkzeugs platziert, die die Werkzeugoberfläche aufheizen. Die spezielle Dynamik des Roboters erlaubt es, die Zusatzheizung aus der Trennebene zu verfahren und den Spritzgießzyklus mit nur geringem Zeit- und damit Temperaturverlust zu starten.

Durch die höheren Werkzeugtemperaturen lassen sich Formteile mit besonders hochwertigen Oberflächen herstellen. Dies gilt auch für geschäumte Bauteile. Gleichzeitig können Bindenähte vermieden werden oder Oberflächen durch Mikrostrukturen funktionalisiert werden. Das Bewegen der Zusatzheizungen mit einem Roboter macht die Anlage sehr flexibel. Folglich können auch Werkzeuge, bei denen bisher keine variotherme Temperierung vorgesehen ist, temperiert werden. Die maximale Tragkraft des Wittmann W822 von bis zu 15 kg ermöglicht es, auch schwere Induktoren präzise vor der Kavität zu positionieren.

Zwischen Wittmann und dem IKV gibt es eine langjährige Zusammenarbeit, die beide Seiten zu schätzen wissen. Durch die praxisnahe Ausbildung am IKV lernen die Studierenden schon frühzeitig den Umgang mit industriellen Geräten. Der Erkenntnisgewinn aus der Forschung wird in der praktischen Arbeit an der Anlage erprobt und kommt wieder der akademischen Lehre zugute. Die Unternehmen wie Wittmann profitieren von den Erkenntnissen durch die Erprobung ihrer Maschinen und Geräte.