Bei der Verwendung von Rezyklat ungewisser Herkunft ist der Reinheitsgehalt häufig unklar. Unter Verwendung einer gezielten Methode zur strukturaufklärenden Materialcharakterisierung kann diese Unsicherheit minimiert, jedoch nicht gänzlich eliminiert werden.
Bei der Aufbereitung von post-consumer Polypropylen (PP) kam es in kurzen Intervallen zu Produktionsstillständen. Ursache war die Verstopfung des Schmelzefilters. Die stichprobenartige Analyse des Ausgangsmaterials mittels Infrarotspektroskopie war unauffällig.
Anhand der sehr geringen Schmelzenthalpie liegt der Verdacht nahe, dass das PE vernetzt ist. Dadurch war es nicht plastifizierbar und setzt den Schmelzefilter zu. Auf Basis dieser Ergebnisse kann gezielt nach der Quelle der Verunreinigung in der Rezyklierkette gesucht und die Fehlerquelle beseitigt werden.
Wird die Materialcharakterisierung von Rezyklat zu einseitig oder nicht nachhaltig betrieben, kann es zu erheblichen Problemen bei der Verarbeitung kommen. Dieses Beispiel zeigt, warum eine Kombination von spektroskopischen und thermischen Analysen grundsätzlich sinnvoll ist.
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